In Arretium am östlichen Rand der Toscana kam um 70 v.Ch. Gaius Maecenas zur Welt, der sich als großzügiger Förderer von aufstrebenden Künstlern hervortat und so zum Ahnherrn und Namensgeber des auch heute noch wichtigen Mäzenatentums geworden ist.
Ins Mittelalter kann man sich in den zahlreichen Kirchen der Stadt zurückversetzen, aber ganz lebendig im Herzen der Stadt, auf der Piazza Grande. Dieser wunderschöne Platz wird von einem unverfälschten Ensemble von Patrizierhäusern umgeben, unter deren Arkaden man genüsslich bummeln, einen Espresso genießen oder auch durchaus gut speisen kann.
Panina gialla aretina
Tradititionell zu Ostern wird hier die flache, runde Panina gialla aretina gebacken, ein dank Safran (→L’Aquila) quittengelbes (giallo=gelb) Rosinenbrot, das man beim Ostersonntags-Frühstück zum uovo benedetto, zum Osterei (wörtl. gesegnetes Ei) genießt. Deutschsprachlich liegt das Gebäck ziemlich auf der Grenze zwischen Brot und Kuchen.
Safran macht den Kuchen geel ...
Je nach Gusto wird der Teig manchmal mit vin santo aromatisiert. In diesen typisch toskanischen Dessertwein tunkt man ansonsten gerne die in der ganzen Toskana beliebten cantuccini, harte Mandel-Zwiebacke (→Prato).
Für die herzhafte Variante Panina unta aretina (unto heißt fettig) wird der Safran weggelassen, dem dann fast weißen Hefeteig werden statt der Rosinen feingestreiftes Schweinefleisch und Speck zugegeben und die Butter wird durch Schweineschmalz ersetzt. Diese Panina passt zu →salame oder anderen deftigen Würsten.