Mit 22 Jahren bringt sie ihr einziges Kind Maurice zur Welt. Den Vater darf sie jedoch nicht heiraten, da dessen adlige Familie die bürgerliche Schauspielerin als nicht standesgemäß ablehnt.
Dagegen glänzt sie weiter auf der Bühne, und der Schriftsteller Victor Hugo, in dessen Stück Ruy Bas sie die Hauptrolle spielt, tituliert sie begeistert als voix d’or, als goldene Stimme. Das Feuilleton verleiht ihr weitere Beinamen wie impératrice du théâtre (Kaiserin des Theaters) oder La Divine (die Göttliche). Sie selbst hat sich inzwischen den Künstlernamen Sarah Bernhardt zugelegt. Im Gegensatz zu vielen Kolleginnen, die sich im Grenzbereich von Schauspielerei und Edelprostitution bewegen (→Antigny), schafft sie endgültig den Durchbruch auf der Bühne. Sie hat zwar bis zu ihrem Tod etliche Beziehungen, heiratet sogar mehrmals, aber ihre selbst erarbeitete finanzielle Unabhängigkeit befreit sie aus der Rolle einer courtisane.