Ulis Culinaria

Giffoni

Gut 10km hinter der Küste des Golfs von Salerno, in den Colline Salernitane, findet man eine Haselnuss (Corylus avellana) unter der Marktbezeichnung

Nocciola di Giffoni (IGP).

Wegen ihres klimatisch begünstigten süßlichen Nussgeschmacks und ihrer zarten Struktur wird sie vom →Consorzio di Tutela, der Vereinigung zum Schutz des Produktes, als Regina Mondiale delle Nocciole (Weltkönigin der Haselnüsse) angepriesen.

Außer in der industriellen Süßwarenherstellung findet sie in der Feinbäckerei vielfältige Verwendung, häufig auch geröstet. Zu Mehl gemahlen wird die Nuss für Kuchenteig oder zur Pastaherstellung genutzt.

La Nocciola di Giffoni

Eventuell bezog auch die Wiener Süßwarenmanufaktur Manner Ende des 19.Jhs. die Haselnüsse aus Giffoni, die sie, fein gemahlen, mit Kakao, Kokosbutter und Zucker zu einer feinen Nusscreme verarbeitete. Dünn zwischen 5 Lagen aus hauchdünnen Waffeln gestrichen entstanden so die Original Manner Neapolitaner Schnitten. Die namensgebende Hafenstadt →Napoli liegt zwar gut 50km westlich, eignete sich nördlich der Alpen aber doch besser für einen werbeträchtigen Markennamen als das relativ unbekannte Giffoni.

Nuss und Nüsschen

Im Italienischen wird das Wort noce als Sammelbegriff für alle möglichen nussartigen Früchte verwendet, ob sie nun im botanischen Sinne tatsächlich zu den Nüssen gehören oder nicht. Im Speziellen ist damit die Walnuss (Juglans regla) gemeint, während man die zierlichere Haselnuss mit der Verkleinerungsform nocciola benennt. Analog verhält es sich im Französischen mit noix und noisette (→Cancon).