Im Unterschied zu den heute als Pralinen bezeichneten süßen Versuchungen aus Schokolade, Nougat & Co. bezeichnete das ursprüngliche Wort →praslines gebrannte Mandeln, die mit einer knusprigen Zuckerkruste überzogen waren.
gebrannte Mandeln
praslines
Pralinen
Bei dem Gâteau de Saint-Genix in den französischen Voralpen der Savoie (Region Auvergne-Rhône-Alpes, nur wenige Kilometer nördlich liegt Belley, Geburtsort des Gastrosophen →Brillat-Savarin) spielen solche Praslines, mit rosarotem Zuckerüberzug, eine wichtige Rolle. Sie werden einem →Briocheteig beigemengt, der als runder Hügel gebacken wird. Zusätzlich wird die Oberfläche mit den Praslines und mit großkörnigem Hagelzucker verziert. Dieser karamellisiert leicht und gibt dem Kuchen seinen typischen Geschmack.
Gâteau de Saint-Genix
Brioche aux pralines de Saint-Genix
Das Gebäck wird auch als Brioche (aux pralines) de Saint-Genix verkauft oder als Gâteau Labully, nach dem Pâtissier Pierre Labully, der den Kuchen 1880 erstmals gebacken hat. Die Pâtisserie Labully befindet sich noch heute im Herzen von Saint-Genix. Seit 2007 bemüht sich die Confrérie du Saint-Genix darum, dem Kuchen zu überregionaler Wertschätzung zu verhelfen.
Die schon früher in der Gegend gebräuchliche Art und Weise, eine Brioche in dieser schön gewölbten Form zu backen, geht auf eine allerdings unschöne Legende zurück. Ein früherer Duché de Savoie erlangte 1713 die Herrschaft über Sizilien. Dort war im 3.Jh. die Heilige Agathe im Zuge der Christenverfolgung für ihren christlichen Glauben bestraft worden, indem man ihr die Brüste abschnitt. Der Graf machte die Märtyrerin in Saint-Genix so populär, dass man ihr diesen Kuchen widmete.