In dem Fischerstädtchen auf der gleichnamigen Halbinsel an der bretonischen Südküste werden die Niniches de Quiberon hergestellt. Erfinder der Süßigkeit war 1946 Raymond Audebert, der in Quiberon die noch heute bestehende Confisierie La Maison d’Armorine eröffnete. Die zu Beginn hergestellten Karamell-Lutscher errangen als caramollets (*s.u.) bereits im selben Jahr beim Salon de la Confiserie in Paris den Titel als meilleur bonbon de France.
Niniches de Quiberon
Die länglichen Lutscher gibt es heute mit 31 verschiedenen Fruchtaromen und in 20 unterschiedlichen Karamellvarianten. Die Grundmasse besteht aus Rohr- und Traubenzucker, je nach Sorte kommen frische Milch, Sahne oder Butter und Meersalz aus dem nahen →Guérande hinzu. Das jeweilige parfum entsteht durch Zugabe von natürlichen Frucht- bzw. Kräuteressenzen, Nüssen, Honig, Kaffee, Kakao und etlichem mehr.
* Franzosen lieben Wortspielchen:
caramel
+ molle (weich, zart)
= caramollet.
Zu bestimmten Zeiten kann man durch ein Schaufenster dabei zusehen, wie die heiße Zuckermasse gemischt wird, verschiedene Varianten kombiniert und in fast artistischer Handfertigkeit die niniches mit einem Metallhaken in Form gebracht werden. Da wird das Schaufenster wahrhaftig zum Show-Fenster, vor dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Erst recht, wenn mal wieder ein kühler, grauer Sturm über die Halbinsel tobt …!