Ulis Culinaria

Penja

Das Städtchen liegt am Fuß des Mont Cameroun, einem der ältesten noch aktiven Vulkane der Erde, in der kamerunischen Küstenregion Littoral am Golf von Guinea. Auf den vulkanischen Böden und im tropischen Klima werden seit langem Bananen kultiviert. Ein Plantagenbesitzer führte in den 1950er Jahren aus Indien Pfefferpflanzen ein und nutzte die Bananenstauden als natürliche Rankhilfe für die Lianen des Piper nigrum.

Poivre de Penja

Penja-Pfeffer

Der Pfeffer entwickelte hier neben der artspezifischen Schärfe des Piperin Aromen, die ihn nach Ansicht vieler Fachleute zu einer Besonderheit in der Welt der Gewürze machen. Dennoch ist der Poivre de Penja (im deutschsprachigen Handel Penja-Pfeffer) bis heute ein kulinarischer Geheimtipp geblieben. Sein Anbau hat sich leicht gesteigert, nachdem er 2015 nach französischem bzw. europäischem Vorbild von der Organisation africaine de la propriété intellectuelle (OAIP) als →IGP anerkannt wurde. In der OAIP sind 17 afrikanische Staaten organisiert, in denen, wie in Kamerun, Französisch Amtssprache ist.

Der Penja-Pfeffer ist das erste afrikanische IGP-Produkt und ist in allen Handelsformen, also als schwarzer, grüner, roter und, zum größten Teil, als weißer Pfeffer erhältlich (→Thalassery). Die Erntemengen sind im Vergleich zu anderen Pfeffer-Regionen immer noch ziemlich gering, und mehr als die Hälfte davon wird in Kamerun selbst konsumiert. Etliche europäische Spitzenköchinnen und -köche weisen den Penja-Pfeffer auf ihren Speisekarten namentlich aus, was ihn zu einer angesagten Spezialität werden ließ. Für die man entsprechend tief in die Tasche greifen muss …!