Ulis Culinaria

Luxeuil-les-Bains

Das Thermalbad Luxeuil liegt im heutigen Parc naturel régional des Ballons des Vosges, im zur Franche-Comté gehörenden Département Haute-Saône.

Der Namenszusatz les bains, der dem Bad vor deutschen Kurorten entspricht, geht auf Thermalquellen zurück, die schon von den Kelten und später von den alten Römern genutzt wurden. 

Foto: wikipedia

Zahlreiche repräsentative Bauwerke zeugen bis heute vom Reichtum, den der Badebetrieb der Stadt einst beschert hat, so z.B. der Tour des Échevins, im 15.Jh. im spätgotischen Stil erbaut. Von der Spitze des Eckturms, in 33m Höhe, hat man einen herrlichen Rundumblick von den Vogesen im Norden bis auf die Gipfel der Alpen im Südosten.

Jambon de Luxeuil

Und ebenfalls schon vor über 2000 Jahren haben die Hauptstadt-Römer einen Schinken gelobt, den sie aus den südlichen Vogesen bekamen. Für den Jambon de Luxeuil werden Schweinehinterschinken zunächst in Rotwein mit Salz und Gewürzen gebeizt. Diese Vorbehandlung unterscheidet den hiesigen jambon von den meisten anderen Schinken. Der Wein kommt aus Arbois, 50km weiter südlich im Jura, gewürzt wird er mit Pfeffer und verschiedenen Beeren, vor allem genièvre (Wacholder). Anschließend werden die Schinken von Hand mit Salz eingerieben und dürfen danach einen Monat an der frischen Luft auf Weidengeflecht ruhen.

gut gefülltes Tuyé

Dabei verlieren sie durch Trocknung rund ein Viertel ihres Gewichts. Schließlich werden sie im →tuyé, dem aus den Alpenregionen bekannten Rauchsystem, sanft über Nadel- oder Kirschbaumglut kalt geräuchert (in der Franche-Comté werden hervorragende Kirschen angebaut!). Bevor sie in den Verkauf gelangen, müssen die Schinken nun nochmals bis zu 8 Monate zum Reifen unters offene Dach.

Wenn sie dann gewaschen und gebürstet werden, zeigt sich das tiefe Rot-Braun, das die Rotweinbeize und der Rauch den zarten Schinken verliehen haben.