Ulis Culinaria

Licques

Volailles de Licques

Von der im 12.Jh. gegründeten Prämonstratenser-Abtei in dem Dorf an der französischen Kanalküste (Département Pas-de-Calais, Region Hauts-de-France) ist nicht mehr viel übrig. Allerdings waren es deren Mönche, die im 17. Jh. Truthühner (dindes) hierher brachten und systematisch zu züchten begannen.

Truthühner, auch Puten genannt (Meleagris gallopavo), wurden mit den ersten Entdeckungsreisen aus Mittelamerika nach Europa eingeführt und verbreiteten sich rasch, vor allem im Süden, wo das Klima ihrer Heimat nahekommt. Da Kolumbus und viele seiner Zeitgenossen glaubten, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben, nannte man den Vogel in Frankreich zunächst poule/coq d’Inde (indische/r Henne/Hahn), was sich später zu dinde verschliff. Die Briten lernten die Truthühner erst mit Schiffsladungen aus dem Mittelmeerraum kennen und vermuteten ihre Herkunft in der Türkei. Deshalb heißen sie nun auch in den englischsprachigen Ländern des amerikanischen Kontinents, von dem sie ursprünglich stammen, turkey.

In Licques schlossen sich Züchter in den 1960er Jahren zusammen, um der aufkommenden industriellen Massentierhaltung eine weiterhin natürliche Geflügelhaltung mit hoher Qualität entgegenzusetzen. 1979 wurde dieses Bemühen durch die Verleihung des →Label Rouge anerkannt. Mittlerweile ist die Geflügelauswahl um Hühner, Poularden, Kapaune und anderes Federvieh ausgeweitet worden und wird als Volailles de Licques Label Rouge vermarktet. Neben dem schlachtfrischen Geflügel werden unter diesem Markennamen auch Wurstwaren und küchenfertige Glaskonserven wie im eigenen Fett eingelegtes Fleisch (confit) angeboten.

Grundlage der gesamten Produktion sind die strengen Vorgaben hinsichtlich Haltung und Herkunft der Tiere und andere, von der staatlichen Label-Rouge-Vergabebehörde kontrollierte und per Etikettierung für den Kunden nachvollziehbare Kriterien.