Ulis Culinaria

Freiberg

Die Freiberger Eierschecke

Der Ortsname bezieht sich auf die mittelalterliche Bergfreiheit. Diese mittelalterliche Regelung gewährte jedem, der in die Stadt kam, das Recht, nach Bodenschätzen zu graben. Zink, Zinn und Blei, vor allem aber ergiebige Silbervorkommen begründeten den einstigen Wohlstand der Stadt, der sich bis heute am Stadtbild ablesen lässt. Die historische Innenstadt und ein paar ehemalige Erzgruben gehören zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.

Gemessen an diesem Wohlstand gibt sich die folgende Back-Spezialität recht bescheiden.

In Sachsen und Thüringen, besonders aber in Dresden, ist die Eierschecke beliebt, ein Blechkuchen mit verschiedenen Schichten aus puddingähnlichen Vanillecremes. Da ziemlich viel Quark verarbeitet wird, kann man den Kuchen zur Gruppe der Käsekuchen zählen.

In Freiberg, etwa 20km südwestlich von Dresden am Nordrand des Erzgebirges gelegen, backt man die Eierschecke mit einem entscheidenden Unterschied, den der Markenverband Freiberger Eierschecke auf seiner Homepage mit folgender Legende erklärt:

Der Reichtum aus dem Bergbau rief immer wieder Neider auf den Plan. Zum Schutz vor böswilligen Angriffen bauten die Freiberger anfangs des 13.Jhs. eine gewaltige Mauer um ihr Städtchen. Um dem Mörtel ausreichend Stabilität zu verleihen, mischten sie reichlich Quark hinein. Das führte nun leider zu einem Quarkmangel in den Backstuben, weshalb die damals schon beliebte Eierschecke ohne den weißen Käse gebacken werden musste und deshalb deutlich flacher ausfiel. Um den Verlust etwas auszugleichen, wertete man das süße Gebäck mit etwas mehr Eiern und Zucker auf, vor allem aber mit Rosinen.

Nur Bäckereien und Konditoreien, die dem Markenverband angehören, dürfen ihren Kuchen als

Freiberger Eierschecke

anbieten, denn seit 2007 ist dieser Name markenrechtlich geschützt.