Die Bäcker der belgisch-wallonischen Kleinstadt stellen aus gewürztem und mit Honig vermengtem Biskuitteig die
Couques de Dinant
her. Der Teig wird in geschnitzte Holzmodel gedrückt, sodass Gebildebrote entstehen. Die Palette der Motive reicht von Pflanzen und Tieren, Floralem oder historischen Personen bis zu religiösen Darstellungen.
Beim Backen karamellisiert der Honig, was eine schöne goldbraune Farbe ergibt. Nach dem Abkühlen sind die Couques so hart, dass sich schon so mancher – im wahrsten Sinn des Wortes – die Zähne daran ausgebissen haben soll. Gerne werden sie deshalb in Kaffee oder heiße Schokolade getunkt.
Die Verwandtschaft zu den Lebkuchen-Printen aus dem nur rund 100km entfernten →Aachen zeigt sich auch an der Nähe des Begriffs couque zum deutschen Kuchen, in diesem Fall eben Gewürzkuchen.
Hin und wieder findet man bei den Couques auch die Abbildung eines Saxophons, dessen Erfinder Adolphe Sax 1814 in Dinant zur Welt kam.
Dinant liegt an der Meuse, zu deutsch Maas. Die bateliers, die Binnenschiffer, die hier mit ihren bateaux anlegten, nahmen die bei trockener Lagerung praktisch unbegrenzt haltbaren Couques gerne als Proviant für ihre langen Fahrten mit an Bord.