Ulis Culinaria

Callosa d'en Sarrià

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Um den Ort in der ostspanischen Provinz Alicante werden jährlich rund 40.000t der Nispero de Callosa d’en Sarrià (DOP) geerntet. Die kleine, gelbe, leicht birnenförmige Mispel-Frucht wurde im 18.Jh. von jesuitischen Missionaren aus Ostasien mitgebracht und wurde im gesamten Mittelmeerraum heimisch. Sie ist Obstfachleuten als Japanische Wollmispel (bot. Eriobotrya japonica) bekannt.

Sie gehört – wie Äpfel und Birnen – zu den Kernobstgewächsen.

Im 19.Jh. wurden erste Bäume vom aus Callosa stammenden Botaniker Juan Bautista Berenguer y Ronda hier gepflanzt und bald wirtschaftlich genutzt. 

Geschmacklich bewegt sich der Nispero, auch unter der Bezeichnung Loquat auf dem Markt, zwischen Pfirsich und Aprikose. Wegen seiner nur in Vollreife möglichen Ernte (von April bis Juni) und der empfindlichen Konsistenz ist er nur eingeschränkt transportfähig und deshalb auf unseren Märkten äußerst selten zu finden. Trotz des relativ zum Fruchtfleisch großen Anteils der drei kastanienbraunen Kerne bieten sich vielfältige Nutzungen an, als Tafelobst, in Kombination mit anderen Früchten, in der Feinbäckerei oder zur Herstellung von Konfitüren und Gelees.

In Callosa wird jährlich die regionalsprachlich so genannte Mostra de cuina del nyespro veranstaltet, eine kulinarische Messe, während der die regionalen Gastronomen ihre Küchenkreativität rund um die Mispel entfalten.

Die Ebbelwoi-Stuben in Frankfurt am Main bieten ihren Gästen gerne zum Apfelwein ein Mispelchen an: Ein Gläschen des normannischen Apfelbrandes Calvados wird mit einer eingelegten Mispelfrucht serviert.

Eine nur entfernte Verwandte der Japanischen Wollmispel ist die Echte Mispel. Sie stammt zwar wahrscheinlich aus den Ländern rund um’s Schwarze Meer, verbreitete sich aber bereits in der Antike über Europa. →Linné gab ihr deshalb den botanischen Namen Mespilus germanica. Auch diese Pflanze trägt essbare Früchte, die allerdings heute kaum mehr genutzt werden.