Das Dorf liegt im Landkreis La Garrocha (catalán: Garrotxa) in der Nordostecke Spaniens. Die vulkanischen Böden begünstigen den Anbau von wasserliebenden Gewächsen wie z. B. Bohnen (Phaseolus vulgaris). In Santa Pau und einer Handvoll Nachbargemeinden im Parc Natural de la Zona Volcànica de la Garrotxa werden drei Sorten angebaut, die als gemeinsames Merkmal die kleinen, rundlichen Samen haben, deren weiße Haut nach dem Kochen kaum mehr spürbar ist, die aber, ohne mehlig zu werden, eine zarte Konsistenz und leicht nussigen Geschmack behalten. Entweder getrocknet in Papiertüten und Schachteln verpackt oder gekocht und in Glas oder Weißblech konserviert werden diese Bohnen unter der (katalanischsprachigen) →DOPFesols de Santa Pau verkauft.
Fesols de Santa Pau
Cuina volcànica
Die Hülsenfrüchte bilden die Grundlage etlicher Gerichte der regionalen cuina volcànica (vulkanische Küche), z.B. in Kombination mit den in Katalonien beliebten butifarras, frischen, meist knoblauchlastigen Würsten, die als blanca (helle Mettwurst) oder als negra (Blutwurst) beim Metzger zu finden sind.
Unter dem Motto cuina volcànica haben sich rund 15 Köchinnen und Köche dem Ziel verschrieben, in ihren Restaurants vor allem regionale Produkte zu verarbeiten und damit einen nachhaltigen Tourismus auf höchstem kulinarischen Niveau zu fördern. Was Fauna und Flora der Pyrenäenregion zu bieten haben, präsentieren die engagierten Gastronominnen und Gastronomen gemeinsam auf der jährlichen Mostra Gastronòmica de la Garrotxa in Olot, dem Hauptort der Region.
Der katalanische Name fesols, in dem sich die lateinische botanische Bezeichnung phaseolus wiederfindet, bezeichnet normalerweise eher grüne, also frisch verarbeitete Bohnen. Sprachliche Entsprechungen sind, neben dem spanischen frijoles/frejoles, die italienischen fagioli und die noch manchmal in Österreich so genannten Fisolen.