Bis 1945 hieß die oberschlesische Stadt Neisse. Bereits seit dem späten Mittelalter bestanden hier die Voraussetzungen für die Herstellung von lebkuchenartigen Backwaren: In den umliegenden Wäldern betätigten sich Honigsammler, Zeidler genannt, und die Lage an einer wichtigen Handelsstraße ermöglichte den Zugriff auf fremdländische Gewürze aus fernen Weltregionen. Nach und nach enstand so die Gilde der Pfefferküchler, die hohes gesellschaftliches Ansehen genoss.
Neisser Konfekt
Da die Lebkuchen als runde Plätzchen gebacken und mit Schokolade überzogen wurden, setzte sich für die Neisser Pfefferkuchen bald die Bezeichnung
Neisser Konfekt
durch. Die Schokoladenglasur gibt es traditionell in hellem Süß und in dunklem Zartbitter, charakteristisch sind die hellenStreifen auf dunklem Grund – oder eben umgekehrt.
Nach 1945 schlief das Gewerbe der Pfefferküchler ein, heute gibt es in Nysa selbst nur noch wenige Betriebe, die sich nach wie vor der wohlschmeckenden Tradition verpflichtet sehen.
Dafür hat sich Neisser Konfekt als Gattungsname in der Confiserie etabliert und seine Herstellung ist längst nicht mehr an die polnische Stadt gebunden.