In den 1920er Jahren legte die Stadt Frankfurt ein großes Wohnungsbauprogramm auf, das dem raschen Wachstum der Stadtbevölkerung als Folge der zunehmenden Landflucht Rechnung tragen sollte.
Eine Herausforderung für die Planer bestand in der bestmöglichen Nutzung des vorgesehenen Wohnraumvolumens. So sollte auch die Küche als wichtigster Funktionsraum optimiert werden. Mit der Planung des Küchenbereiches wurde die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky beauftragt. Sie legte 1926 den ersten Plan einer Kücheneinrichtung vor, die als
Frankfurter Küche
in die Architektur- bzw. Designgeschichte einging.
Schütte-Lihotzky orientierte sich an einer Neuerung, die einige Jahre zuvor in der immer stärker industrialisierten Arbeitswelt eingeführt worden war:
Einzelne Arbeitsabläufe wurden mit der Stoppuhr exakt vermessen und ergonomische Erfordernisse des Arbeitsplatzes bis ins Detail erfasst mit dem Ziel, die Zeiten für die Herstellung industrieller Produkte zu verkürzen und somit den gesamten Produktionsprozess zu effektivieren.