Ulis Culinaria

Eton

Eton Mess

Am Themseufer gegenüber dem berühmten Windsor-Castle gelegen, hat sich der Ort einen eigenen Ruf durch die Eliteschule Eton College erworben. Seit dem 19.Jh. messen sich dessen Studenten alljährlich im Cricket-Wettkampf mit denen aus der Harrow School im Nordwesten von London.

Beim anschließenden Festessen bildet der

Eton Mess

das traditionelle Dessert, das aus zerbröckelten Meringen, frischen Erdbeeren und reichlich dicker Sahne besteht.

Das simple Rezept taucht 1893 erstmals in einem schriftlichen Rezept auf. Der Begriff mess bedeutet im Englischen unter anderem allgemein Mahlzeit. Er wird aber meist verwendet, um etwas Chaotisches, Durcheinadergemischtes zu bezeichnen, wie es auch der im Deutschen bekannte Typ des Messie liebt. Der Eton Mess ist auf alle Fälle ein sehr köstliches Durcheinander.

Im College von →Lancing, gut 50km weiter südlich an der Küste des Ärmelkanals, wird das gleiche Dessert durch Bananenstücke erweitert und als Lancing Mess serviert.

Das Chaos aus Baiser-Splittern und Sahne wird hierzulande mit Schneegestöber assoziiert, statt der Erdbeeren aber meistens mit Himbeeren angerichtet.

In der Seefahrt werden auch auf deutschen Schiffen die Mahlzeiten in der Messe eingenommen. Meist wird bis heute zwischen Mannschafts- und Offiziersmesse unterschieden.

Dank moderner Kühltechniken sind inzwischen (frisch aufgetaute) Sommerfrüchte selbst auf hoher See kein Problem mehr – weder für den Kapitän noch für den letzten Schiffsjungen. Vielleicht geht es bei den Offiziersgraden nur etwas vornehmer zu …