Das Blattgemüse war im 20.Jh. zugunsten der bei uns bekannten blumenkohlähnlichen Brokkoli in den Hintergrund geraten, wird aber in jüngster Zeit wegen des vergleichsweise intensiveren Ge-schmacks wieder vermehrt angebaut. Die Be-zeichnung fiolaro entstammt dem venetischen Dialekt und bezieht sich auf die kleinen Seiten-triebe, die am Stiel der löwenzahnähnlich ge-zackten Blätter sitzen und hier fioi genannt wer-den. Im Italienischen lautet der Begriff figli und bedeutet Kinder. Diese Sprosse bilden mit den jungen Blättern die in der Küche verwendeten zartesten und schmackhaftesten Teile der Pflanze. Sie lassen sich ähnlich vielseitig wie Spinat zube-reiten. In Salaten oder als Pizzabelag für anti-pasti, mit pasta oder in risotto als primo piatto oder zu Fisch und Fleisch beim secondo piatto – der broccolo fiolaro ist ein wahrer Allesköner.