Ulis Culinaria

Calanda

Schon Schriften aus dem Mittelalter erwähnen den Ort in der nordspanischen Provinz Aragón wegen des Anbaus von besonders schönen Pfirsichen. Amarillo tardio (spätreifer Gelber) heißt die im Bajo Aragón, der Ebro-Senke um Calanda, auf natürliche Art entstandene, autochthone Varietät von Prunus persica. 

Die fein pelzige Haut und das saftige, aber feste Fruchtfleisch leuchten gelborange und strömen einen intensiven Duft aus. Die recht großen Früchte (Mindestdurchmesser 73mm) eignen sich nicht nur als Tafelobst, sondern für zahlreiche Verwendungen in der süßen und der herzhaften Küche. Inzwischen dürfen die Melocotón de Calanda das →DOP-Siegel tragen

Melocotón de Calanda

Pfirsich, gehegt und gepflegt

Seit dem vergangenen Jahrhundert werden sie besonders gehegt, indem man zunächst die noch unreifen Pfirsiche auf etwa 30% ausdünnt, um jedem Exemplar ausreichend Licht, Luft und Nährstoffe zu gewährleisten. Dann wird ihnen für die letzten Wochen der Reifung eine schützende Hülle aus lichtdurchlässigem Wachspapier gegen Schädlinge, äußere Verletzungen und Witterung angelegt. Als tardío oder, im Dialekt von Aragón, tardano (spätreif) werden sie erst Mitte September bis Ende Oktober geerntet. Früher auf dem Markt erhältliche Pfirsiche können also keine echten Melocotón de Calanda sein!

Schließlich erhalten nur absolut makellose, mindestens 73mm dicke und allen sonstigen Anforderungen der DOP genügende Früchte das nummerierte schwarze Etikett (etiqueta negra), das vom →Consejo Regulador zugeteilt wird und dem Genießer größtmögliche Sicherheit gibt, einen echten Calanda-Pfirsich vor sich zu haben. Die aufgedruckte Nummer ermöglicht die Feststellung der genauen Herkunft jeder einzelnen Frucht bis zur Plantage, auf der ihr Mutterbaum steht.