Die Rigó Torta hat nicht ganz den Status der →Dobos Torta erreicht, die fast als nationaler Kulturerbe-Beitrag der ungarischen Konditorenzunft gilt. Da auch hier die Kombination von Biskuit und Schokoladencreme die Grundlage bildet, bezeichnen manche sogar die Rigó-Torte als Abwandlung des Dobos-Rezeptes. Aber auch außerhalb Ungarns findet man die Rigó-Torte sowohl in der Back-Literatur als auch in der süßen Gastronomie. In englischsprachigen Backbüchern steht sie oft als Gipsy John.
Manchmal wird berichtet, Jancsi habe die Torte selbst erfunden oder zumindest bei einem Konditor in Auftrag gegeben, um damit seine geliebte Clara zu überraschen. Aber derart romantische Geschichten gehören, wie z.B. auch die Vermutung, es handle sich um die Hochzeitstorte des Paares, sicher eher zur Kategorie der unzähligen Love-Stories, die sich die Regenbogenpresse zu der Liebesaffäre einfallen ließ.
Nach der Scheidung von Clara de Chimay wurde es bald wieder still um Rigó. Einigen wenigen Quellen zufolge verstarb er 1927 in ärmsten Verhältnissen in New York. Auf alle Fälle ist postum über den Musiker und sein Leben ungleich weniger geschrieben worden als über die nach ihm benannte Torte.