Der deutsch klingende Familienname stammt vom Vater, der aus der österreichisch-ungarischen k.u.k.-Monarchie kam und in Paris sein Glück als Schneider versuchte. Große Bedeutung für den Werdegang der kleinen Suzanne hat die Stellung ihrer Mutter als dame de compagnie, als Gesellschaftsdame von Suzanne Brohan, einer damals bekannten Schauspielerin. Denn die Mutter wählt nicht nur deren Vornamen für ihre Tochter, sondern gibt diese als Patenkind gänzlich in deren Obhut, als der Vater 1857 stirbt.
Mme Brohan meldet ihre Patentochter mit 13 Jahren bei der Pariser Hochschule Conservatoires nationaux supérieurs de musique et de danse an. Und mit großem Erfolg! Schon nach zwei Jahren erringt Suzanne Reichenberg bei den alljährlichen Aufführungen den ersten Preis. Im gleichen Jahr, 1868, hat sie ihren ersten Auftritt an der Comédie Française, dem altehrwürdigen Theater im Palais Royal.