Seine Amtszeit, die erst mit seinem Tod 1912 endete, war eher von repräsentativem Auftreten als von aktiven politischen Entscheidungen geprägt. Diese überließ er weitgehend seinen Ministern, was ungewollt die Funktion der Volksvertretung im Sinne einer parlamentarischen Monarchie stärkte. Deshalb wurde – und wird – Luitpold von manchen Historikern indirekt für das Ende der bayerischen Wittelsbacher-Herrschaft verantwortlich gemacht, das mit der Novemberrevolution von 1918 besiegelt wurde. Andererseits war Luitpold, im Gegensatz zum weltentrückten Ludwig II., als bodenständiger Regent beliebt, der sich gerne in Jagdgesellschaften, bei Volksfesten und anderen Gelegenheiten unters Volk mischte. Schon zu seinen Lebzeiten wurden unzählige Straßen, Plätze, Parks, öffentliche Gebäude und andere geografische Orte in Bayern und in der Pfalz, die als linksrheinische Exklave zum Königreich gehörte, nach ihm benannt.