Für die zahlreichen Empfänge im Rathaus von Dijon führte Kir den Brauch ein, dass den Gästen als erstes ein Glas vin blanc kredenzt wurde, der mit einem guten Schuss Crème de Cassis versetzt war. Dieser Aperitif war auch früher schon als blanc-cassis beliebt. Aber nachdem ihn der Maire de Dijon quasi offiziell zum städtischen Begrüßungstrunk erklärt hatte, wurde dieser selbst namentlich zum Kir.
Und die Gäste machten ihn darüberhinaus weit über die Grenzen des Burgund und Frankreichs hinaus bekannt. Dass Monsieur Kir den Mix aus Wein und Johannisbeerlikör auch ganz persönlich sehr schätzte, zeigte er mit seiner Angewohnheit, bei seinen vielen Bahnreisen ‒ als langjähriges Mitglied der Assemblée Nationale pendelte er regelmäßig zwischen Dijon und Paris ‒ stets Weißwein und eine Flasche Crème de Cassis parat zu haben, um mit seinen Mitreisenden im Abteil einen Kir genießen zu können.