Und so soll es sich zugetragen haben:
Ausgerechnet an einem Karfreitag, dem höchsten kirchlichen Feiertag, gelüstete es Hubert, auf die Jagd zu gehen. Im Wald erspähte er einen kapitalen weißen Hirsch, der zwischen den ausladenden Gabeln seines prächtigen Geweihs ein leuchtendes Kruzifix trug. Stundenlang verfolgte er das sonderbare Tier, ohne ihm jedoch näher kommen zu können. Endlich blieb der Hirsch stehen, wandte sich ihm zu, und eine himmlische Stimme gab dem Jäger zu verstehen, dass sein bisheriges Streben nach irdischem Glück ebenso erfolglos sei wie die Jagd nach dieser unerreichbaren Beute.
Der bestürzte Hubert nahm diese Botschaft als Auftrag an, fortan sein Leben der Verbreitung des Christentums als einzig heilsbringendem Glauben zu widmen.