Das herb-fruchtige Aroma ist vor allem in der Parfümerie begehrt. In der Konditorei, auf der Dessertstation und in der industriellen Lebensmittel- und Süßwarenproduktion kommt es, allerdings in mikroskopischer Dosierung, zu kulinarischen Ehren. Und den Earl Grey macht es zu einem besonderen Teegenuss. Für Teeliebhaber, die es nicht ganz so herb mögen, wird die Bitterkeit der Bergamotte mit Extrakten aus Orangenschalen etwas abgemildert. Diese Soft-Version mochte man im 19.Jh. freilich dem starken Geschlecht nicht zuschreiben, weshalb man sie als Lady Grey aufbrühte …
Die teure Gewinnung des Bergamotte-Öls – für einen Liter braucht man die Schalen von mindestens 200kg Früchten – wird inzwischen häufig durch sog. naturidentische, also synthetische Aromen aus chemischen Labors ersetzt. Wenn man auf einem echten Earl-Grey-Tee mit wirklichen Bergamotte-Aromen besteht, sollte man das nötige Kleingeld in der Tasche haben!