Das Gleiche gilt für eine Konditoreispezialität, die bis heute in kaum einem ungarischen oder österreichischen Kaffeehaus fehlt: Die Esterházy-Torte. Denn auch für die übliche Nennung von Paul III. Anton Esterházy de Galantha als Namensgeber der Torte fehlen jegliche historische Belege. Zwar hat, nach Angaben der Familie, eine Zeitlang Franz →Sacher, der Erfinder der Sachertorte, in Diensten des Diplomaten gestanden, aber die Esterházy-Torte geht sicher nicht auf ihn zurück. Als Paul Anton 1834 starb, war Franz Sacher gerade 18 Jahre alt und die nach ihm selbst getaufte Torten-Erfindung lag erst zwei Jahre zurück. Der Wiener Jungkonditor, seinerzeit noch bei Fürst Metternich beschäftigt, müsste also ganz kurzfristig von den Esterházys abgeworben worden sein. In den Wiener Sacher-Cafés steht die Esterházy-Torte zwar in Form der Esterházy-Schnitte auf der Karte, aber sie erfunden zu haben, wurde von der Familie Sacher nie behauptet.