*1768 Frankfurt am Main, †1826 Frankfurt am Main
Die Menschen im Frankfurter Stadtteil Nordend gehen gerne im Bethmannpark unter uralten Bäumen spazieren, die ihnen als grüne Lunge ein wenig innerstädtische Frischluft schenken. Noch mehr gilt das für den Louisa-Park in Sachsenhausen, der zum teilweise dicht bewaldeten Frankfurter Grüngürtel gehört und der nach Bethmanns Ehefrau Louise benannt ist. Beide Parks ließ Simon Moritz von Bethmann im 18.Jh. als Familienbesitz anlegen bzw ausbauen.
Die Familie Bethmann gehörte schon im 15.Jh. zum Geldadel von Goslar und siedelte Anfang des 18.Jhs. nach Frankfurt um, wo sie mit einem der größten Bankhäuser der Zeit den Ruf der Stadt als Finanzmetropole mitbegründete.
Eine erste Blütezeit erfuhren die Geldgeschäfte der Familie unter Leitung des hier gemeinten Simon Moritz (auf diesen Doppel-Vornamen wurden mehrere Söhne der Familie getauft). Neben den beiden Grünanlagen erinnern die Bethmannstraße im historischen Zentrum sowie eine Fachschule für kaufmännische Berufe, die Bethmann-Schule, an die Bankiersfamilie.
Und nicht zuletzt backen Frankfurter Konditoren nach wie vor die Bethmännchen. Die Leckerei besteht aus fein gemahlenen Mandeln, die mit Puderzucker vermengt werden. Die Marzipan-Masse wird mit Rosenwasser aromatisiert und zu kleinen Halbkugeln geformt. Diese werden mit drei aufgedrückten halben Mandeln verziert, mit Eigelb eingepinselt und gebacken, bis die Oberfläche eine goldbraune Farbe erhält.
Der Lyriker Eduard Mörike hat Mitte des 19.Jhs. in einem Gedicht unter dem Titel Frankfurter Brenten das Rezept, wie es ebenso für die Bethmännchen gelten kann, in Reimform gegossen und schließt mit der Empfehlung: