Die politischen Auswirkungen der Révolution Française von 1789 auf den katholischen Klerus zwangen Papst Pius VI. 1798, Rom zu verlassen. Er hatte die Forderungen der Revolutionäre als Verstoß gegen die göttliche Ordnung verurteilt und hielt es für unsinnig, eine solche Gleichheit und Freiheit für alle Menschen zu erklären. General Napoléon Bonaparte besetzte den Kirchenstaat und verleibte Kirchenbesitz z.B. in Avignon und dem angrenzenden Comtat Venaissin der jungen französischen Republik ein. Der Papst verbrachte die letzten Monate seines Lebens bis 1799 quasi in Hausarrest in Valence. Ein offensichtlich papsttreuer Bäcker gestaltete aus Sandmasse die Figur eines Wachsoldaten der päpstlichen Schweizer Garde, erkennbar an typischen Merkmalen der von den gardes suisses getragenen Uniform: ein béret auf dem Kopf, weit gebauschte Kniebundhosen und prunkvolle Knöpfe, dazu ein imposanter Schnauzbart. Ursprünglich stellten Kaffeebohnen die Augen und Rosinen die Knöpfe dar, heute werden dafür gerne bunte Zuckerperlen aufgesetzt. In dieser Gestalt findet man, mehr oder weniger kunstvoll ausgeführt, den Suisse de Valence in den pâtisseries der Stadt. Das Gebildegebäck besteht aus Mehl, Butter und Zucker, evt. Ei und gemahlenen Mandeln, aromatisiert mit fleur d’oranger und Zitronenabrieb. Traditionell knabbert man den süßen Wachsoldaten ab Palmsonntag und an den Osterfeiertagen zum Kaffee.