Die Stadt liegt im Herzen Bulgariens in der Region Stara Sagora, sie entstand um 1400 am Ort einer antiken römischen Siedlung.
Die Römer brachten auch den Weinbau in die zu Thrakien zählende Region. Welch wichtige Rolle der Wein hier spielt, zeigt eine dicke Weintraube im Stadtwappen von Tschirpan.
Kjufteta
köfte
кюфтета
Qofte
Keftes
Ćufte
Κεφτές
Eintopfgerichte sind Grundbestandteil der bulgarischen Küche. Dies zeigt sich bei Kjufteta po tschirpanski, Fleischbällchen nach Art von Tschirpan.
Bulgarien gehörte rund 500 Jahre zum osmanischen Reich, was natürlich bis heute Spuren in Kultur und Sprache hinterlassen hat. Dass dies auch für die Küche gilt, zeigt sich z.B. an der sprachlichen Verwandtschaft von bulgarischen kjufteta (in kyrillischer Schrift: кюфтета) und türkischen köfte, beides meint Klößchen (→Izmir). In der Küche beider Länder sind solche Hackfleischbällchen, ob gebraten, gegrillt oder, wie hier, geschmort, eine beliebte Zubereitungsform von Fleisch.
In den anderen Ländern des Balkan klingen die Bezeichnungen ähnlich: Keftes in Griechenland, in Albanien Qofte, in den serbokroatischen Ländern genießt man Ćufte.
Hackfleisch vom Rind, manchmal auch mit Schwein gemischt, wird mit gehackter Zwiebel, Ei und Brotkrume vermengt, mit Kreuzkümmel und Bohnenkraut gewürzt und zu pflaumengroßen Bällchen geformt. Diese werden in Brühe vorgegart (in manchen Rezepten auch fritiert) und dann mit Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Knoblauch und weiteren Zutaten im Ofen zu einem deftigen Schmorgericht vereint. Paprikapulver, je nach Geschmack edelsüß oder feurig scharf, gibt dem Eintopf leuchtend rote Farbe. Und ein Schuss des Tschirpaner Weines rundet das Ganze wunderbar ab ‒ sowohl im Topf als auch im Glas dazu.