liegt im historischen südwestfranzösischen Bigorre zwischen den Nordhängen der Pyrénéesund dem Tal des Adour. Der Landstrich ist weltweit bekannt wegen des Wallfahrtsortes Lourdes wenige Kilometer westlich von Trébons.
Im Rathaus des 700-Einwohner-Dörfchens (Département Hautes-Pyrénées) residiert das Comité de Promotion de l‘Oignon Doux de Trébons. Die besonders süße (doux) Varietät des Allium cepa, der Zwiebel, hat sich über lange Zeit auf den Feldern und in den Gärten von Trébons entwickelt, begünstigt vom speziellen Mikroklima des Tales und von den Sedimentböden des Adour und seiner zahlreichen Nebenflüsschen.
l'Oignon doux de Trébons
Hier bilden die Pflanzen längliche, fast weiße Knollen aus, die ansatzlos in die oberirdischen grünen Blätter übergehen. Sie enthalten relativ wenige der Schwefelverbindungen, die Zwiebeln normalerweise scharf machen. Dazu lässt ein geringer Gehalt an ätherischen Ölen beim Schneiden weniger Tränen fließen. Mit ihrem milden Aroma passen sie roh an Salate jeglicher Art, und geschmort bilden sie ein schmackhaftes Beilagengemüse zu Fleisch und Fisch. Besonders beliebt ist die confiture d’oignons, die z.B. Gerichte mit Geflügelleber und foie gras begleitet oder als amuse-gueule (Appetithäppchen) auf geröstetes Brot gestrichen wird.
Die ältesten schriftlichen Erwähnungen des hiesigen Zwiebelanbaus stammen aus dem frühen 18.Jh. Danach ging es damit auf und ab, zeitweise gerieten die Zwiebeln zugunsten des Maisanbaus fast in Vergessenheit. Seit den 1980er Jahren entwickelte sich eine gewisse Renaissance: Eine Handvoll Zwiebelbauern hat sich zu dem o.g. Komitee zusammengeschlossen, um
unter selbstgesetzten Qualitätskriterien den Anbau stetig zu verbessern und die Bekanntheit der besonderen Zwiebeln zu fördern.
Im Jahr 2000 wurde eine in Trébons gezüchtete Sorte in die offiziellen Register aufgenommen. Sie heißt Hourcadère und wurde benannt nach der Chapelle Notre-Dame de Hourcadère am Rand des Dorfes. Inzwischen findet man die oignon doux de Trébons in den Küchen namhafter Köche in ganz Frankreich. →Slow Foodhat sie in die Arca del gusto aufgenommen. Und längst ist sie über Trébons hinaus in Gärten und auf Feldern in ganz Frankreich heimisch geworden.