Tschechische Fischzüchter bieten seit dem 16.Jh. den Třeboňský kapr an. Der nach dem deutschen Ortsnamen Wittingauer Karpfen genannte Fisch erhält durch die Fütterung mit Körnern aus Wildgräsern ein relativ fettarmes, aromatisches Fleisch.
2007 wurde der Třeboňský kapr bei der EU als →g.g.A. registriert. Als Tiefkühlprodukt findet man ihn auch häufig im deutschen Lebensmittelhandel. Die häufigste Spielart in Třeboň ist der Schuppenkarpfen, aber auch Artgenossen wie Leder- oder Spiegelkarpfen werden gefischt.
Da die Netze vor allem ab November in den teilweise abgelassenen Teichen ausgebracht werden, hat sich auch hier die Tradition des Weihnachtskarpfens erhalten. Traditionell werden an den Feiertagen die Filets paniert und gebraten, dazu gibt es meist Kartoffelsalat. Eine Alternative stellt Karpfensuppe mit diversen Gemüsen dar.
Oder: Da der Karpfen, wie auch Forelle, Aal und einige andere Fische, eine ausgeprägte Schleimschicht aufweist, kann man ihn im Ganzen als Karpfen blau zubereiten. Wenn man ihn in einem mit Essig oder Zitronensaft leicht gesäuerten Sud sanft pochiert, färbt sich die Haut bläulich schimmernd. Das klappt aber nur, wenn die Schleimschicht nicht verletzt oder gar abgewaschen wurde.
Aber so mancher Karpfen schafft es gar nicht bis in die heimische Küche. Schon während der Fischzüge stehen am Ufer Stände, an denen für die zahlreichen Zuschauer in Volksfestatmosphäre fangfrischer kapr gekocht und gebrutzelt wird.