Wie in der gesamten slawischen Küche isst man auch in der westrussischen Stadt gerne Grütze (Kascha, poln. Kasza, →Kraków). Die meisten Kaschas kommen mit süßen Zutaten auf den Frühstückstisch.
Die Smolenskaja Kascha besteht aus Buchweizen, der mit saurer Sahne und Butter verkocht wird. Zu dem Brei kommen gewürfelte gekochte Eier und Wurzelgemüse, Weitere Zutaten wie Speck, Pilze oder Hackfleisch machen die Kascha schon fast zum Festmahl. Würze geben schwarzer Pfeffer und Petersilie.
Ebenfalls aus Buchweizenmehl werden bliny (Pfannkuchen) gebacken, mit der Grütze bestrichen und zu einer Art Torte aufgeschichtet. Das Ganze wird nochmals mit geschmolzener Butter begossen, mit Semmelbröseln und vielleicht noch etwas geriebenem Käse bestreut und im Ofen überbacken.
Die russische Form des Pfannkuchens wird blin/блин genannt, im Plural (wer backt davon schon nur einen einzelnen?) bliny/блины. Im Deutschen wird die Pluralform als Blini auch für das einzelne Exemplar verwendet.
Früher wurden Blini fast immer aus Buchweizenmehl gebacken, heute wird meistens Weizenmehl genommen. Im Unterschied zu unseren Eier- oder Pfannkuchen und zur hauchdünnen französischen crêpe wird der Teig in der Regel mit Hefe angerührt. Die Verwendung von Buchweizen, französisch sarrasin, findet man auch bei der traditionellen bretonischen Form der Crêpe, die dann zur Unterscheidung von der Weißmehl-Kollegin galette genannt wird.
Die französische Bezeichnung sarrasin sowie das italienische grano saraceno weisen auf die Herkunft des Buchweizens aus dem Land der Sarazener hin, eines alten Volks im Nahen Osten.
Allerdings werden die Samen schon seit Urzeiten in Ostasien zur menschlichen Nahrung verarbeitet. Die japanischen soba beispielsweise, die braunen Buchweizennudeln, sind bis heute beliebt. In Europa wurde Buchweizen etwa ab dem 12./13.Jh. systematisch genutzt und geriet etwas in Vergessenheit, als die Kartoffel aus Südamerika zum Grundnahrungsmittel wurde.
Buchweizen wächst weder auf Buchen noch hat er mit dem Getreide Weizen etwas zu tun, obwohl auch der botanische Name Fagopyrum aus lateinisch fagus für die Buche und griechisch pyros für Weizen zusammengesetzt ist. Die als Nahrung genutzte Art Fagopyrum esculentum gehört zur Familie der Knöterichgewächse, esculentus heißt essbar. Biologen bezeichnen ihn gerne als Pseudogetreide. Die tetraederförmigen Samen erinnern allerdings an Bucheckern, und zu Mehl gemahlen bieten sie eine ähnliche Breite an kulinarischen Verwendungen wie Weizenmehl. Buchweizen enthält kein Gluten und ist daher backtechnisch eingeschränkt, aber als Alternative bei Zöliakie einsetzbar.