Ulis Culinaria

Schwetzingen

Das badische Städtchen im Rhein-Neckar-Kreis ist für zwei Attraktionen berühmt.

Da ist das Schwetzinger Schloss mit den ausgedehnten Gärten in französischem und englischem Landschaftstil und dem Rokokotheater, in dem die Schwetzinger Festspiele stattfinden.

feudale Blütenpracht

Und dann ist da der Spargel, der im Umland von Schwetzingen, zur sandigen Rheinebene gehörend, ideale Anbaubedingungen findet und Schwetzingen bei Feinschmeckern in aller Welt bekannt gemacht hat. Zwischen Schloss und Spargel besteht durchaus ein Zusammenhang.

Schwetzinger Meisterschuss

Im Jahr 1900 wurde Gustav Adolph Unselt zum Hofgärtner des Schlossparks berufen und widmete sich in den 25 Jahren seines Dienstes u.a. der Züchtung von Asparagus →officinalis in den Gärten vor der Orangerie, um Anbau und natürlich Geschmack der auch bei Hof begehrten Gemüsestangen zu optimieren. Mit seinen Ergebnissen lieferte Unselt die Grundlage für eine Sorte, die 1952 von der Saatzuchtanstalt der Badischen Landwirtschaftskammer unter dem Namen Schwetzinger Meisterschuss auf den Markt gebracht wurde.

Die nussig schmeckenden, manchmal etwas krumm geratenen Spargel mit oft grünlichen Spitzen sind weitgehend von neueren, für das Wachstum unter lichtabsorbierenden und wärmespeichernden Folien gezüchteten Sorten verdrängt worden. 

Da diese zwar linealgerade wachsen und von Köpfchen bis Füßchen schneeweiß, aber oft arm an jenen spargeltypischen, leicht bitteren Aromen sind, hat sich der Meisterschuss bei etlichen Landwirten und Abnehmern vor allem in der traditions- und geschmacksbewussten Gastronomie seinen Platz bewahrt.

Auf dem Schlossplatz hat Schwetzingen mit der in Bronze gegossenen Szenerie eines Spargelmarktstandes seinem Edelgemüse ein liebevolles Denkmal gesetzt.