In den Metzgereien des Dorfs nahe bei Messina (Sizilien) produziert man seit langem die würzig-scharfe
Salame S. Angelo (IGP).
Die Rohwurst-Spezialität ist etwas für Puristen. Zu mindestens 80% besteht sie aus den besten, mageren Teilen des Schweins wie Schulter, Kamm, Keule, Lende und Filet.
Salame S. Angelo
Die maximal 20% Fettanteil kommen vom Schweinebauch, auf keinen Fall jedoch Speck. Beides wird a punta del cotello (mit der Messerspitze) geschnitten, also in recht grobe Würfel von rund einem Zentimeter Größe. Einzige Würzmittel sind Meersalz, Pökelsalz und schwarzer Pfeffer, grob gestoßen oder in ganzen Körnern. Das Mett wird in Naturdarm vom Schwein gefüllt und, je nach Dicke des verwendeten Darmteils, 30 bis 100 Tage abgelagert. Die Reifung und die Bildung des arttypischen weißen Edelschimmel-Mäntelchens werden begünstigt durch das Mikroklima der Ortslage, geschützt sowohl vor zu feuchten Meeres- als auch vor zu kalten Bergwinden.
Neri dei Nebrodi
Früher wurden für die Salame di Sant’Angelo nur Schweine der Rasse Nero dei Nebrodi geschlachtet, schwarzborstige Tiere, die halbwild in den Nebrodi-Bergen in der Nachbarschaft lebten. Heute dürfen nach den →IGP-Vorgaben auch bestimmte andere ausgesuchte Schweinerassen verarbeitet werden.
Aus den Wangen (ital. guancia) dieser Schweine wird neben der Wurst auch die köstliche Speck-Spezialität Guanciale dei Nebrodi hergestellt.