Ulis Culinaria

Saluzzo

Auf den Höfen des piemontesischen Städtchens im Nordwesten Italiens, am Fuß des Monviso-Bergmassivs, gackern schneeweiß gefiederte Hühner mit dem Namen Gallina bianca di Saluzzo. Die Rasse wurde seit dem 19.Jh. hauptsächlich zur familiären Eigenversorgung mit Fleisch und Eiern gehalten, doch schnell konnte beides auch auf Märkten zum Verkauf angeboten werden. Ein wichtiger Geflügelmarkt befand sich im benachbarten Cavour, weshalb die Hühner auch Bianca di Cavour genannt wurden.

La Gallina bianca di Saluzzo

Zeitweise machte das Geflügel gemeinsam mit der Gallina bionda piemontese, einer beigefarbenen Rasse, die Hälfte der regionalen landwirtschaftlichen Produktion aus. Die relativ kleinen, in weitgehender Freilandhaltung aufwachsenden Vögel hatten es in den letzten Jahrzehnten schwer, sich gegen die industrielle Geflügelmast zu behaupten. 

Hierbei ist die Anerkennung als presidio durch →Slow Food sicherlich eine wertvolle Unterstützung, ebenso die Aufnahme in die Liste der →PAT. Für Liebhaber von festem, aromatischem Hühnerfleisch wäre ein Verschwinden der Gallina bianca aus Saluzzo jedenfalls ein kulinarischer Verlust.

schneeweiß: die Hühner und die Monviso-Gipfel

Die Haltung der Gallina bianca konzentriert sich im nördlichen Ortsteil Cervignasco, wo man die Hühner auch als Feriengast auf dem Bauernhof kennenlernen kann.