Im Hohenlohisch-Fränkischen werden seit rund 400 Jahren die Rothenburger Schneeballen gebacken, eine Süßigkeit ursprünglich zu wichtigen familiären Festen wie Taufe oder Hochzeit.
Rothenburger Schneeballen
Ein Mürbeteig mit reichlich Eigelb, Vanillezucker und einem guten Schuss Hochprozentigem (meist Zwetschgenschnaps) wird zu gut handtellergroßen, dünnen Fladen ausgerollt. Mit dem Zackenrädchen werden schmale Streifen geschnitten, die abwechselnd nach oben und unten auf den Stiel eines Kochlöffels gewoben werden. Anschließen zu lockeren Bällchen von etwa 8 bis 10cm Durchmesser geformt, werden sie in heißem Fett bei 180°C ausgebacken und noch heiß mit Puder- oder Vanillezucker bestäubt, was ihnen die namensgebende weiße Oberfläche verschafft.
Für das professionelle Formen der Kugeln gibt es ein spezielles Schneeballeneisen, das an den Enden einer langstieligen Schere zwei gelochte, metallene Halbkugeln aufweist, zwischen denen das Gebäck in’s heiße Bad getaucht wird.
Mittlerweile gibt es etliche Abwandlungen, bei denen der Zucker an der Oberfläche durch gemahlene Nüsse, Kokosflocken, Schokoglasur oder anderes ersetzt wird und die dann meist als Tauberkugeln angeboten werden.