Die tropfenförmigen Blütenknospen des Kapernstrauches sind roh ungenießbar, da sehr bitter. Die salamoia, die Meersalzlake mit Essig, in der die Knospen in rund drei Wochen zur Kaper reifen, wandelt die Bitterstoffe in ein delikates, fruchtig-säuerliches Aroma um. Pantelleria gehört zur sizilianischen Provinz →Trapani, von dort kommt auch das für die salamoia verwendete sale marino. Die Methode, die ungeöffneten Blüten mittels Meersalz zu einer würzigen Speisenzutat zu verarbeiten, wurde schon in der Antike praktiziert. Neben dem geschmacklichen Wert wurde ihnen damals auch heilende und aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Im Kochbuch von →Apicius werden capparis für sala cattabia empfohlen, eine Sülzspeise. In manchen Ländern am Mittelmeer werden auch die Kapernäpfel, die voll ausgebildeten, kirschgroßen Früchte des Strauches, sowie die Blätter mit Salz- und Essiglake zum würzigen Lebensmittel umgewandelt.