Bestellt man in der fränkischen Dürerstadt drei im Weggla, bekommt man die straßenhandelsübliche und handgerechte Menge von drei Nürnberger Rostbratwürsten mit Senf zwischen zwei Brötchenhälften. Als Tellergericht im Restaurant wird die majoranwürzige kleine Bratwurst im Schafsaitling sechser- oder dutzendweise mit Brot oder Brezel und Senf oder auf einem Berg dampfenden Sauerkrautes serviert, wobei dann oft der Senf durch frisch geriebenen Kren (Meerrettich) ergänzt oder ersetzt wird. Eine erste Festschreibung der Rezeptur für das fein zerkleinerte Schweinebrät sowie der geringen Länge von maximal 9cm wurde schon 1497 vom Nürnberger Stadtrat verfasst.
Die Größenbeschränkung hat den Vorteil, dass beim traditionellen Braten über Buchenholzglut die Raucharomen bis ins Innere des Bräts vordringen.
Die gleiche geografische Einschränkung gilt seit 1996 für die g.g.A. Nürnberger Lebkuchen, die vor allem auch bei Kindern so beliebt sind wie die Spielwaren, für die es in Nürnberg ein eigenes Museum sowie die weltweit größte Fachmesse gibt.
Die Lebkuchen aus Nürnberg sind fast ein Synonym für die gesamte Gebäckgattung, zu der z.B. auch die →Aachener Printen, die →Basler Läckerli oder die →Liegnitzer Bombe gehören.
Die Nürnberger Lebkuchentradition besteht mindestens seit 1395, aus diesem Jahr stammt jedenfalls eine erste schriftliche Erwähnung des Berufsstandes der Lebküchner.
Die auch Lebzeltner genannten Bäcker profitierten von der Lage Nürnbergs am Schnittpunkt mehrerer Handelsstraßen, auf denen u.a. die Pfeffersäcke mit den für den Pfefferkuchen typischen orientalischen Gewürzen unterwegs waren.
In der Regel werden sie in runder oder rechteckiger Form auf Oblaten gebacken, damit sie sich leicht von der Backunterlage lösen. Unter den Nürnberger Lebkuchen nehmen wiederum die →Elisen-Lebkuchen eine Spitzenposition ein. Deren Gehalt an gemahlenen Ölsamen (Haselnüssen, Mandeln und/oder Walnüssen) beträgt mindestens 25, manchmal gar 38%, Mehl darf höchstens zu 10% in den Teig. Entweder bleibt die Oberfläche natur, also unbehandelt, oder sie wird mit Kuvertüre schokoliert. Eine weitere Alternative ist Zuckerglasur.
Auch in Nürnberg wird Lebkuchen gerne zum Würzen und Binden von kräftigen Bratensaucen verwendet. Hierfür findet man im Handel speziell gebackenen Soßenlebkuchen, der deutlich weniger Zucker enthält, aber alle arttypischen Gewürze wie Kardamom, Koriander, Nelken, Ingwer, Zimt, Anis u.a. mehr. Somit gleicht er weniger den feinen Elisen-Lebkuchen als einem deftigen Pfefferbrot oder den Aachener Printen. Auch an Blaukraut, das in Süddeutschland gerne zu geschmortem Fleisch serviert wird, reibt man das würzige Gebäck, weshalb es auch Reibelebkuchen genannt wird.
Natürlich findet man die Nürnberger Lebkuchen in allen Formen auch auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, einem der beliebtesten Weihnachtsmärkte Deutschlands.
Im Dreieck Erlangen-Nürnberg-Fürth liegt das
Knoblauchsland.
Der Name wurde dem fruchtbaren Gebiet bereits im 15.Jh. wegen des hier gepflegten Zwiebelanbaus verpasst. Der Knoblauch selbst spielt unter den vielen Arten von Wurzel-, Blatt- und Fruchtgemüsen, die hier ebenfalls prächtig gedeihen, keine herausragende Rolle. Kulinarisch macht sich der Landstrich in den letzten Jahren durch verstärkte biologische Anbautechniken einen Namen.
Mehr kulinarisches Wissen vermittelt das 1857 erschienene Buch
Die wohlunterrichtete Nürnberger Köchin
oder
Anweisung, die Speisen auf das Billigste und Schmackhafteste zuzubereiten