Auf den Ländereien des kleinen Ortes an der ligurischen Küste auf halbem Weg zwischen Genova und der französischen Grenze gedeihen vor allem Wein und Oliven. Ein anderer wichtiger Broterwerb in der Liguria war seit jeher die Fischerei.
Cicciarelli di Noli
Noli ist für die kulinarische Zubereitung eines kleinen Fisches bekannt geworden, der im Italienischen cicerello genannt wird. Sein dünner, langgestreckter Körper hat ihm den deutschen Namen Mittelmeersandaal eingebracht, obwohl er nicht zu den Aalen, sondern zur Verwandtschaft der barschartigen Fische zählt. Der Gymnammodytes cicerelus ist der einzige mediterrane Vertreter der Ammodytidae (Sandaale), was in Übersetzung die Angewohnheit beschreibt, sich bei Gefahr im Meersgrund einzugraben, also in den Sand zu tauchen.
An der ligurischen Küste werden die maximal 18cm großen, bläulich-silbern glänzenden Fische cicciarelli genannt. Sie werden meistens als carpione mariniert, d.h. mit Essig oder Wein, Salz und Gewürzen eingelegt (→Poirino). Bevor sie in dieser salamoia eintauchen und in luftdichten Glasbehältern, den arbanelle, eingeschlossen werden, fritiert man sie im Ganzen.
Die Cicciarelli di Noli gehören als Vorspeise zu einem typischen ligurischen Mahl.
… fritiert
→Slow Food veranstaltet im Zweijahresrhythmus im nahen →Genova die Slow Fish, eine der nachhaltigen Fischerei gewidmete Konferenz. Die Sandaal-Konserve aus Noli steht auf der Liste der presidi Slow Food. Hiermit wird die nach wie vor praktizierte traditionelle Fangmethode mit kleinen Schleppnetzen gewürdigt, bei der die küstennahen Bestände nicht überfischt werden, der Meeresboden unberührt bleibt und unerwünschter Beifang weitgehend ausgeschlossen ist. Unter diesen Gesichtspunkten hat auch die italienische Regierung die cicciarelli di Noli als →PAT anerkannt.