Im Marais Poitevin, den sumpfigen Gebieten der historischen Provinz Poitou (heute u.a. das westfranzösische Département Deux-Sèvres mit Niort als Hauptort), wächst die angélique sehr gut, häufig im Schatten von Pappeln. Die Pflanze soll bereits im 12.Jh. aus Skandinavien nach Mitteleuropa eingewandert sein, wo sie sich wild verbreitete und dann als medizinisches, gegen zahlreiche Krankheiten gewachsenes Kraut vor allem in Klostergärten kultiviert wurde.
Der Engelwurz nahm in der Kräuterheilkunde zeitweise eine Rolle ein wie sie der Ginseng in der asiatischen Medizin hat. Selbst gegen die Pest hat es angeblich geholfen, und die beruhigende Wirkung soll sogar die kirchlich verordnete Keuschheit gefördert haben.
Vielleicht hat man ihm deshalb den himmlischen Namen des engelsgleichen Krautes verliehen …