Eigentlich sind die Bärentatzen ein süßer kleiner Schwindel. Denn die Förmchen, in denen sie heute meist gebacken werden, firmieren im Backutensilien-Handel normalerweise als →Madeleine-Förmchen. Deren Rippen, die bei dem französischen Nationalgebäck eine Muschelschale darstellen, deutet man in Nienburg schlicht zu den krallenbewehrten Pranken eines Bären um. Und wenn das Gebäck dann noch in dunkle Kuvertüre getaucht wird, stimmt auch die Farbe.
Das tierische städtische Emblem wird auch anderweitig gepflegt: Eine Spur aus weißen Bärentatzen auf dem Pflaster führt den Besucher zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Und der örtliche Bogenschützenverein nennt sein jährlich ausgetragenes Turnier Bärenhatz.