Ein fester Bestandteil der jüdischen Bäckereitradition wird in der kanadischen Großstadt als
Montreal-Style Bagel
verkauft. Den meisten Quellen zufolge wurde das Gebäck im 17.Jh. von osteuropäischen Juden erfunden, als seine Wiege gilt die polnische Stadt →Kraków. Von jüdischen Immigranten wurde der Bajgel, Beigel oder, in der anglizierten Form bagel im 19.Jh. nach Nordamerika mitgebracht und ist in den USA und Kanada mittlerweile überall zu haben. Von dort aus hat er sich weltweit verbreitet und wird deshalb oft fälschlicherweise als eine uramerikandische Erfindung angesehen.
Montreal-Style Bagel
Den gekochten und anschließend knusprig gebackenen Kringel aus mit Malz versetztem Weizenhefeteig bekommt man mit Mohn (black) oder mit Sesam (white) bestreut. Im Unterschied zum Pendant aus →New York ist der Ring etwas dünner, dafür das Loch in der Mitte entsprechend größer. Der Teig wird nicht gesalzen und dem Kochwasser wird reichlich Honig beigegeben, was den Bagel vergleichsweise süß macht. Aber vor allem wird er im Holzofen gebacken, was den typischen rauchigen Geschmack bewirkt.
Der Bagel wird genutzt wie ein Brötchen bei uns, d.h. quer aufgeschnitten und mit süßen oder herzhaften Zutaten gefüllt.
Die Ringform hat weniger mit Ästhetik zu tun als mit Backtechnik. Denn so gelangt die Hitze gleichmäßiger ins Innere des Teiges als z.B. bei einer kugeligen Form. Das ist bei der recht kurzen Koch- bzw. Backzeit wichtig, um das Gebäck durchzugaren, ohne dass es an der Oberfläche verbrennt. Außerdem kann man die Bagels für den Straßenverkauf, der immer noch praktiziert wird, ganz praktisch auf Schnüre oder Holzstangen aufreihen.