Ulis Culinaria

Mirandela

In ganz Portugal liebt man mit Knoblauch (port. alho) gewürzte Räucherwürste, die alheiras.

Die besten, so sagt man, kommen aus der nördlichen Provinz Trás-os-Montes (hinter den Bergen) – und die allerbesten aus der Regionalhauptstadt, die

Alheiras de Mirandela.

Alheiras de Mirandela

Schon immer bestand in Portugal ein Gemisch unterschiedlicher Völker mit unterschiedlichen Religionen, dementsprechend gibt es die Alheiras mit und ohne Schweinefleisch, aus Geflügel, Lamm, Ziege, Kaninchen oder in unterschiedlichen Kombinationen. Das Typische ist jedoch, dass bis zu einem Drittel der fein gewolften Wurstmasse aus eingeweichtem Brot besteht.

Diese Tradition wird auf portugiesische Juden zurückgeführt.

Alheira, roh, ...
... gebraten ...

Da ihnen der Genuss von Schweinefleisch und -speck, aus dem die Würste ursprünglich bestanden, verboten war, tarnten sie ihr mit dunklerem Fleisch von Lamm oder Rind hergestelltes Brät durch die Zugabe des hellen Brotes.

So hofften sie, beim Räuchern der Würste im dörflichen Gemeinschaftsofen nicht aufzufallen, was sie der damals herrschenden Inquisition ausgeliefert hätte.

Nachdem auch den christlichen Mitbürgern diese Alheiras schmeckten, bürgerte sich die Verwendung verschiedener Fleischsorten ein, das Brot ist als fester Bestandteil geblieben. Je nach Mischung des Bräts variiert die Farbe von dunkelrot bis hellbraun, die Form ist meist ein schöner Ring. Genossen werden sie üblicherweise alle auf die gleiche Weise: Knusprig gebraten oder gegrillt und gepaart mit Gemüse und Spiegelei.

... und garniert.

Die Alheiras aus Mirandela zählen in Portugal zu den

7 Maravilhas da Gastronomia,

den 7 Wundern der Gastronomie.

In →Vinhais, einem direkten Nachbarort von Mirandela, tragen die Alheiras sogar eine →IGP. Unter diesem Namensschutz werden auch die Würste aus Mirandela angeboten.