Ulis Culinaria

Luxemburg

Luxemburgerli alias macarons

Trotz ihres Namens kommen die Luxemburgerli nur indirekt aus dem Großherzogtum. Die jeweils zwei Mandelmakrön-chen, die von einer Crème-füllung (Ganache, Butter-creme u.a.) zusammengehal-ten werden, sollen eine Erfindung des lëtzebuergi-schen Konditors Camille Studer von 1957 sein, der damals allerdings schon nach →Zürich ausgewandert war. In typisch schwizerdütscher Verkleinerungsform wurde zunächst er selbst, dann auch seine süße Kreation Luxem-burgerli genannt.

Studer selbst hatte das Rezept aus der französischen macaron-Tradition entlehnt (→Boulay) und seine Makrönchen zunächst als baisers de mousse angepriesen. Manchen calvinistisch-prüden Schweizern war der Schaum-Kuss anscheinend zu anzüglich, sodass sie den unverfänglichen Spitznamen bevorzugten. Die Bezeichnung Luxemburgerli hat sich die Züricher Confiserie Sprüngli als Markennamen gesichert, weshalb andere schweizerische Konditoreien das Gebäck wie in Frankreich als macarons anbieten.

Während die bunten Rundlinge in Frankreich einen Durchmesser von 4 bis 5cm haben, begnügen sich die Luxemburgerli mit der halben Größe – was sie natürlich keineswegs weniger köstlich schmecken lässt. Die Nascherei gibt es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, jeweils passend gefärbt. Helles oder dunkles Braun für Kaffee oder Schokolade, fast weiß für Vanille oder knallrosa für Himbeere u.s.w. Die mit Champagner aromatisierten Luxemburgerli glänzen in entsprechend edlem Goldgelb.

Die Entscheidung, von welcher Konditorei und in welcher Variante man die Luxemburgerli alias Macarons nun am liebsten genießt, ist eine köstliche Entdeckungsreise durch die Schweiz wert …!

Im Dezember 2009 kürte der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz den Tafelapfel namens Luxemburger Renette zur Streuobstsorte des Jahres 2010. Der sehr aromatische Apfel wurde um 1800 in Luxemburg gezüchtet und wächst heute vor allem auf Streuobstwiesen im Saarland und in Rheinland-Pfalz, also in direkter Nachbarschaft zum Großherzogtum. Einer der feinsten Vertreter der riesigen Sortengruppe Renette (→Biesterfeld).