Ulis Culinaria

Jijona

Das Städtchen in der ostspanischen Costa-Blanca-Provinz Alicante (in valencianischer Dialektschreibweise Xixona) ist berühmt für Süßes: Im Sommer ist es das helado, Speiseeis, das in unzähligen Varianten genossen werden kann. In der winterlichen Zeit, besonders mit Blick auf das Weihnachtsfest, wird turrón zubereitet. Die Masse aus Mandeln (almendras), Zucker, Honig (miel) und Eiweiß wird in Frankreich nougat genannt (→Montélimar), in Italien torrone (→Cremona), bei uns wird die Süßigkeit meist als türkischer Honig bezeichnet. Tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass die Mauren das Rezept mit der Eroberung eines Großteils der iberischen Halbinsel eingeführt haben. In einer medizinischen Schrift aus dem 11.Jh. beschreibt ein arabischer Arzt die Mandel-Honig-Mischung als turun. Seit dem 16.Jh. ist die Zubereitung in Spanien belegt.

Turrón de Jijona

Es gibt zwei Varianten, die sich in ihrer Konsistenz unterscheiden.

Das turrón duro (hart, fest) wird mit ganzen, teils gerösteten Mandeln hergestellt und, manchmal zwischen Oblaten, als Turrón de Alicante/Torró d’Alacant hergestellt.

Für turrón blando (weich, zart) oder

Turrón de Jijona/Torró de Xixona

werden die Mandeln mit dem Zucker, dem Eiklar und dem Honig unter Erwärmung in speziellen Mühlen zu einer homogenen, cremigen Masse vermahlen und in Barrenform gegossen. 

Dieses Turrón lässt sich wie Marzipan (→La Martorana) in allen Bereichen der Feinbäckerei und Pralinenherstellung verwenden. Und schon längst tut man das nicht mehr nur in der Vorweihnachtszeit, in der das Turrón früher als nahrhafte Fastenspeise willkommen war.

Für beide Turrón-Varianten werden, als Bedingung für den staatlichen Namensschutz, ausschließlich im Umland von Jijona geerntete Mandeln der Sorte Marcona verarbeitet, die zu den Besten ihrer Art zählen.

In →Cádiz wird eine brotförmige Kombination aus Marzipan und kandierten Früchten ebenfalls als turrón bezeichnet.