Die baskische Gemeinde – ausgesprochen it-sa-sú – liegt in den Pyrénées-Atlantiques, in unmittelbarer Nachbarschaft von →Espelette und gehört zum →AOP-Gebiet des dortigen piment.
Der Ort ist allerdings selbst für eine süßere Spezialität bekannt, nämlich die
Cerise d’Itxassou.
Die seit Jahrhunderten hier angebaute, zwischenzeitlich aber fast ausgestorbene Kirsche wurde auf den Hügeln um Itxassou von jungen Landwirten wiederbelebt. Standen dort vor 10 Jahren nur noch vereinzelte Bäume, so sind es heute wieder bald 6000.
Cerise d'Itxassou
Mit dem Namen Itxassou oder baskisch Itsasu werden drei Varietäten von Prunus avium (Süß- oder Vogelkirsche) verbunden. Die dunkelrote, sehr süße Peloa ist bereits im Mai erntereif, Anfang Juni folgt die hellrote, säuerliche Xapata, und die fast schwarze Beltxa bildet Ende Juni den Saisonabschluss. Da alle drei Sorten wenig lagerfähig sind, wird nur ein geringer Teil als Tafelobst auf den Markt gebracht. Die meisten Früchte werden zu Konfitüren verarbeitet, die beispielsweise hervorragend zu baskischem Schafs- oder Ziegenkäse schmecken. Auch in etlichen Rezepten der traditionellen baskischen Kuchenbäckerei sind sie fester Bestandteil.
Die Kirschenbauern haben sich zur →Association Xapata zusammengeschlossen, um ihre Produkte gegen Nachahmer zu schützen. Die gerettete Kirschentradition soll auf ökologischer Basis für die kleinen Familienbetriebe einen auf Dauer lohnenswerten Erwerbszweig darstellen. Der Feinschmecker kann mittlerweile an einem als Marke geschützten Logo die Echtheit der Cerises d’Itxassou und der aus ihnen hergestellten Produkte erkennen.
Alljährlich findet nach der Ernte ein Fest rund um die feinen Früchte statt.
Welche Wertschätzung die Kirschen schon seit langer Zeit in Itxassou genießen, zeigt auch das Ortswappen.