Ulis Culinaria

Hof

Fränkische Wurst-Tradition

Passend zur ausgeprägten Biertradition des Städtchens an der oberfänkischen Saale haben sich Metzger etliche deftige Wurstspezialitäten einfallen lassen.

So die Hofer Rindfleischwurst, eine mittelgrobe, tiefrote Streichwurst mit deutlicher Zwiebelnote.

Seit 2011 ist der Name als →g.g.A. eingetragen, der Namensschutz bezieht sich auf die Stadt und den Landkreis Hof.

Unter Fleischwurst wird sonst meistens eine schnittfeste Brühwurst wie die →Lyoner verstanden. Die Hofer Variante ähnelt dagegen eher einer Mettwurst, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Teewurst und der Ortsbezeichnung →Rügenwalde bekannt ist. Der Name ist allerdings ein Hinweis darauf, dass hier der Anteil an Rindfleisch mindestens zwei Drittel des Bräts ausmachen muss.

Hofer Rindfleischwurst

fränkische Wurst-Tradition

Hofer Brodwärschd

An mobilen Verkaufsständen, bei Festen und am Grillabend sind die Hofer Brodwärschd beliebt, eine feine und recht magere Bratwurst-Sorte.

der Wärschdlamo

Auch heute noch sieht man gelegentlich den Wärschdlamo durch die Gassen der Altstadt wandern, um in Gaststuben und Biergärten diverse heiße Würstchen wie →Weißwürste, →Wienerle oder →Debreziner zu verkaufen.

Der Würstchenmann hat an einem Riemen über der Schulter seinen kastenförmigen Wasserkessel hängen, dessen Boden aus einer Brennkammer für Holzkohle besteht, sodass die Wärschtla stets heiß aus der Brühe kommen. In einem Korb hat er frische Brötchen, und einen Klacks Senf gibt’s auch noch.

Diese ziemlich einzigartige Hofer Institution wurde als steinerne Brunnenfigur auf dem Sonnenplatz verewigt.

Hofer Schnitz

Die Hofer Schnitz ist ein mit dem →Pichelsteiner vergleichbarer Rindfleisch-Eintopf, der Name bezieht sich auf das kleingeschnitzelte Wurzelgemüse. Wenn zu oder statt der Wurzelgemüse frisch in den Wäldern um Hof gesammelte Pilze, im fränkischen Dialekt Schwamma genannt, in den Topf kommen, gibt es Schwammaschnitz. Auch bei der Fleischeinlage wird variiert von Rind über Lamm bis Geflügel.

Und beim Bier hat man, wenn auch nur noch zwei von einst etwa einem Dutzend Brauereien bis heute überlebt haben, eine große Sorten-Auswahl, vom hellen Weizenbier bis zum tiefdunklen Bockbier.