Ulis Culinaria

Hannover

Durch das Welfengeschlecht Hannover ist der Name der niedersächsischen Landes-hauptstadt untrennbar mit der britischen Monarchie verbunden. Das House of Hanover hielt von 1704 bis 1901, dem Todesjahr von →Queen Victoria, den Thron des Vereinigten Königreiches Großbritannien besetzt. Die englisch-hannover’sche Personalunion endete erst mit der Ernennung von →Ernst August zum König von Hannover. Bis heute ist das Adelshaus Hannover im Wappen des Bundeslandes Niedersachsen, in unzähligen geografischen Namensgebungen, 

Denkmälern und anderen historischen Relikten vertreten.

Zehn Jahre nach seinem Tod wurde Ernst August mit einem Reiterstandbild auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof geehrt. Und da sich ein solcher Platz naturgemäß für Treffen von Leuten eignet, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen, verabredet man sich bis heute gerne zu einem Wiedersehen unter dem Schwanz, womit der Schweif des edlen Bronzepferdes gemeint ist.

Hannoversche Cakesfabrik

Die Universität von Hannover ist allerdings nach einer Persönlichkeit benannt, die wahrlich mehr für Wissenschaften und Kultur geleistet hat als je ein Adliger aus dem Hause Hannover, nämlich nach →Gottfried Wilhelm Leibniz, dem aufklärerischen Philosophen und Mathematiker, der hier gelehrt und geforscht hat.

Der Gründer der Hannoverschen Cakesfabrik, Hermann Bahlsen, benannte 1891 einen bis heute gebackenen Butterkeks nach dem Universalgenie:

Leibnizkeks.

Kulinarisch gibt sich Hannover, immerhin ein Messestandort mit internationaler Bedeutung, sehr zurückhaltend bodenständig.

Hannoversches Zungenragout

Eine gekochte Rinderzunge, fein gewürfelt und mit Schweinemettklößchen in heller Sauce, wird als

Hannoversches Zungenragout

zubereitet.

Hannover Plockfinken

Die Hannover Plockfinken sind eine Variante des gleichnamigen →Hamburger bzw. →Bremer Gerichtes, hier kommen hauptsächlich weiße Bohnen in den Eintopf. Von den Hülsenfrüchten, die bei der Ernte gepflückt, norddeutsch gepluckt werden, soll der Name abgeleitet sein.

Anfang des 19.Jhs. erschien ein

Vollständiges hannoverisches Kochbuch

mit dem Untertitel:

oder neueste practische Erfahrungen einer Hausmutter im Kochen, Backwerkmachen und Einkochen der Früchte; nebst einer Erklärung aller in der Kochkunst vorkommenden Kunstwörter.