Ulis Culinaria

Fontainebleau

Der Name des Ortes ist die verkürzte Form von

fontaine de belle eau,

was

Quelle schönen Wassers

bedeutet.

Das ebenfalls schöne Renaissance-Schloss Château de Fontainebleau südöstlich von Paris (Département Seine-et-Marne) gibt einer klassischen französischen Nachspeise den Namen: 

Für ein

Fontaine-bleau

wird fetter Quark im Passiertuch (über Nacht und im Kühlschrank) unter Beschwerung entwässert. Dann kommt, je nach Geschmack, die halbe bis gleiche Menge an →crème chantilly (geschlagener Sahne) hinzu, beides wird zu einer luftig leichten Creme verrührt. Klassisch wird die Zubereitung in Dessertgläser gefüllt, mit geliertem Coulis von roten Früchten bedeckt und mit denselben mehr oder weniger phantasievoll dekoriert.

Oder man gibt umgekehrt auf ein Schüsselchen von Früchten, die man zuvor vielleicht etwas mit Zitronensaft, Vanille und Zucker angemacht hat, einen guten Klacks der Sahne-Quark-Mischung.

Es existiert kein Rezept als historische Vorlage. Es heißt lediglich, ein Milchhändler aus Fontainebleau habe das Dessert einst komponiert, und seine Kundschaft sei begeistert gewesen. Deshalb sind unzählige Variationen zu finden.

Erfindungsreiche Köche bieten sogar salzige Fontainebleau-Abwandlungen z.B. mit Gelee aus Geflügel oder Meeresfrüchten als Vorspeise an.

Chasselas doré

de

Fontainebleau

In der benachbarten Gemeinde →Thomery wird die bei uns als Gutedel bekannte Rebsorte →Chasselas als Tafelobst unter dem Namen Chasselas de Thomery ange-baut.

Vielleicht um sich mit dem Namen des geschichtsträchtigen Schlosses zu schmücken, eher aber wegen ihrer golgelben Farbe werden die feinen Trauben auch als Chasselas doré de Fontainebleau bezeichnet.