Die Anispflanze soll hierher gekommen sein, als Caesar einige seiner Offiziere für ihre Verdienste beim Sieg über die Gallier 52 v.Chr. mit Ländereien beschenkte. Caesar hatte damals Anis bereits als gesundheitsförderndes Mittel in seiner Armee eingeführt. Einer der begünstigten Offiziere hieß Flavinius, dessen Landfleck erst Flaviniacum genannt wurde, was dann zum heutigen französischen Ortsnamen wurde.
Zur Zeit von Charlemagne (Karl der Große) wurde hier ein Benediktinerkloster gegründet, dessen Mönche begannen, Anissamen in noch von Hand bewegten Schwenkschüsseln, branlantes genannt (von frz. branler, wackeln, schütteln), mit Zuckersirup zu umhüllen. Nach der Zerstörung des Klosters in der Französischen Revolution 1989 setzten weltliche Fabrikanten die Bonbontradition fort, teilweise bis heute in den Mauern der restaurierten Abtei. Deshalb steht auf manchen der hübschen Döschen auch Anis de l’Abbaye de Flavigny.