Ulis Culinaria

Emden

Die ostfriesische Hafenstadt an der Mündung der Ems, in der Nordwestecke Niedersachsens, ist u.a. bekannt als Geburtsort der deutschen Kultkomiker Karl Dall und Otto Waalkes, die zur Beliebtheit der Ostfriesenwitze im Rest Deutschlands ihren Teil beigetragen haben.

Kulinarisch stehen natürlich Fische und Krustentiere ganz oben auf dem Speisezettel. Frisch gepulte Krabben im Brötchen oder marinierte junge Heringe, die als

Matjes

(→Glückstadt) jedes Jahr im Mittelpunkt des Emder Matjesfestes stehen.

Emder Matjes

Aber die zahlreichen Binnengewässer im Emsland bieten auch Wasservögeln seit jeher eine Heimat. Mit einem Gewicht von bis zu 12kg ist die

Emder Gans

(auch Emdener Gans) die größte deutsche Gänserasse. Da sie inzwischen nur noch von ganz wenigen Spezialisten gehalten wird, gilt sie laut →GEH als extrem gefährdetes Geflügel. Die schneeweißen Vögel werden wegen ihres langen Halses auch Schwanengans genannt. Wie alle Hausgänse stammen sie direkt von der ursprünglich an der Nordseeküste heimischen Graugans Anser anser ab, ihre Zucht ist seit dem 13.Jh. verbrieft.

Die Emder Gans

Die in ausschließlicher Weidehaltung ohne zusätzliche Fütterung aufwachsenden Gänse sind in ihrer Reinform auf einen Bestand von wenigen Hundert Tieren geschrumpft, doch ihre Gene hat sie durch Einzüchtung in Hybridrassen für die Massentierhaltung weitergegeben.

Auch im Ausland wusste man die positiven Eigenschaften der Gänse aus dem Emsland zu schätzen. So gelangten sie schon im 19.Jh. über England in die USA, wo sie heute noch als Embden Goose bekannt sind.