Ulis Culinaria

Duclair

Le Canard de Duclair

Der kleine Ort liegt am Ufer der Seine, wenige Kilometer vor deren Mündung in den Ärmelkanal. In den sumpfigen Gebieten westlich von Rouen, der Hauptstadt der Region Normandie, machten seit jeher viele Zugvögel Zwischenstation auf ihren langen Reisen. So paarten sich auch durchreisende Enten immer wieder mit ortsansässigen Artgenossen, und im Lauf der Zeit entstand eine neue, nur hier vorkommende Rasse. 1923 wurden schließlich Rassestandards für den

Canard de Duclair

offiziell definiert.

Besondere Kennzeichen sind das schwarze Gefieder mit einem auffälligen weißen Latz auf der Brust. Da dieser an ein jabot erinnert, ein früher von Rechtsanwälten zu ihrem schwarzen Ornat getragenes weißes Brusttuch, werden die Duclair-Enten auch gerne als avocat tituliert. Die in der direkten Nachbarschaft gehaltene Rasse Canard de →Rouen ist ebenfalls durch eine solche natürliche genetische Auswahl entstanden, hat aber ein deutlich anderes Erscheinungsbild.

Pressa à canard

Canard au sang

Vielen Köchen und Feinschmeckern gilt die etwas kleinere Ente aus Duclair mit ihrem zarten aromatischen Fleisch als geschmackliche Gewinnerin gegenüber der Schwester aus Rouen. Beide werden nicht selten als Blutente (canard au sang) geschlachtet und mit Hilfe der presse à canard zum →canard à la rouennaise verarbeitet.